Fragen der HTU zur ERASMUS-Nominierung an Departmental Erasmus Coordinator Prof. Uwe Schmock

HTU, 2024-12-04:
Wir, das Referat für Internationale Angelegenheiten der HTU, sind interessiert an den Anforderungen, die die TU Wien an Studierende stellt, bevor sie einen ERASMUS-Auslandsaufenthalt machen können. Könnten Sie vielleicht folgende Fragen dazu beantworten?

Departmental Erasmus Coordinator Prof. Uwe Schmock, 2024-12-11:
[Präambel / gilt für alle Beantwortungen unten:] Es gibt mehrere Erasmus-Koordinator_innen an unserer Fakultät (Anm.: Fakultät für Mathematik und Geoinformation), ich kann nur für die von mir (mit der tatkräftigen Hilfe von Frau Sandra Trenovatz) koordinierten Erasmus-Plätze sprechen, die ich in Absprache mit drei Kolleg_innen (Anm.: Prof. Stefan Gerhold, Prof. Julia Eisenberg und Prof. Thorsten Rheinländer), des Forschungsbereichs Finanz- und Versicherungsmathematik (FAM) gemeinsam betreue.

HTU: Gibt es an Ihrer Fakultät Anforderungen an den Studienfortschritt (z.B. Mindest-ECTS, Mindest-Semesterfortschritt, Abschluss von gewissen LVAs)?

Schmock:

Wir halten uns an Vorgaben und Informationen vom International Office, haben aber weder von Seiten der Fakultät noch selbst zusätzliche Mindestanforderungen.

Falls wir bei einem Studierenden zu wenige ECTS-Punkte bzw. Semester vermuten, klären wir das mit dem International Office. Bei uns gibt es keine Vorgabe, welche LVAen jemand absolviert haben muss.

Sollte jemand in einem fortgeschrittenen Bachelor-Studium sein und es fehlen die Abschlüsse von expliziten Basis-Lehrveranstaltungen (z.B. Analysis 1, Lineare Algebra 1), dann würden wir wohl nachfragen, ob diese an einer anderen Universität absolviert wurden bzw. im Falle einer fehlenden Absolvierung vermutlich auch eine Nominierung verweigern. Bis dato war das noch nie der Fall.

Im Falle von Bewerber_innen mit ähnlicher Qualifikation bevorzugen wir im Zweifel weiter fortgeschrittene Studierende, weil diese zum Teil nicht die Option haben, sich im Nachfolgejahr nochmals zu bewerben.

HTU: Gibt es an Ihrer Fakultät Anforderungen an die Studienleistung der Studierenden (z.B. Notendurchschnitt)?

Schmock:

Bei der ETH Zürich gibt es von Seiten der Partneruniversität eine Vorgabe bezüglich Studienfortschritt/Notendurchschnitt, die wir einhalten müssen. Da wir nur einen Austausch-Platz an der ETH Zürich haben, kommt es bei mehreren Bewerbungen auch dazu, dass wir sehr gute Studierende ablehnen müssen. Das Aufstocken von Austausch-Plätzen an der ETH Zürich ist leider nicht möglich. [Es gibt an der ETH Zürich übrigens auch die Möglichkeit außerhalb des regulären Austausches zum Besuch von Lehrveranstaltungen – nur für das Schreiben einer Abschlussarbeit - einige Monate an die ETH Zürich zu gehen.]

Darüber hinaus gibt es von uns keine explizite Mindestanforderung an einen Notendurchschnitt. Wir müssen natürlich abschätzen, ob ein_e Student_in die geplanten Lehrveranstaltungen bzw. zumindest die notwendigen ECTS-Punkte an einer Partneruniversität erwerben kann.

Wir unterstützen zu Teil auch weniger gute Studierende in der Hoffnung, dass sie sich an der Partneruniversität mehr auf das Studium konzentrieren und damit auch Motivation für das restliche Studium an der TU Wien bekommen.

HTU: Sind Studierende in Ihrer Wahl der Vorlesungen, die sie im Ausland absolvieren, limitiert? Konkret: Gibt es LVAs, die kategorisch nicht angerechnet werden? Sehen Sie bei Studierenden diesbezüglich Schwierigkeiten?

Schmock:

Unsere Austauschplätze sind alle im Bereich Mathematik. Studierende, die parallel zu Mathematik auch ein anderes Studium betreiben, dürfen sich nicht wundern, wenn wir schwerpunktmäßig Mathematik-Vorlesungen verlangen bzw. wenn Partneruniversitäten fachliche Einschränkungen für den Besuch von Lehrveranstaltungen haben.

Grundsätzlich empfehle ich den Studierenden, auch Lehrveranstaltungen an der ausländischen Universität zu besuchen, die es an den Universitäten in Wien, insbesondere an der TU Wien, nicht gibt. Die Masterprogramme der Mathematik bieten im Rahmen der Frei- und Wahlfächer gute Anrechnungsmöglichkeiten.

Über Anrechnungen entscheidet der Studiendekan - in der Mathematik ist das ao.Univ.-Prof. Gernot Tragler. Da wir am Institut bei Anrechnungen nicht involviert sind, bitte beim Kollegen Tragler nachfragen.
Die Anrechnung der Fächer an der Partneruniversität sollte idealerweise schon vor dem Erasmus-Aufenthalt mit dem Studiendekan abgeklärt werden.

HTU: Werden die obigen Kriterien für die Reihung der Studierenden verwendet?

Schmock:

Meine Kolleg_innen und ich sehen uns alle bis zur Bewerbungsfrist im Februar eingereichten Bewerbungen zeitgleich an und machen dann pro Partneruniversität eine Reihung aller Studierenden, die diese Universität ausgewählt haben (egal ob an 1., 2. oder 3. Stelle).

Die Entscheidung fällt anhand der angegebenen Daten (z.B. Studiendauer), der Notenliste, Sammelzeugnis(se) und der Liste an geplanten Lehrveranstaltungen an der Partneruniversität.

Für mich ist der bisherige Studienerfolg ein sehr entscheidendes Kriterium, wobei hier wiederum das Schwergewicht auf jenen Lehrveranstaltungen und Prüfungen liegt, die für den Erasmus-Aufenthalt von besonderer Relevanz sind.

Die finale Nominierung hängt teilweise auch von anderen Koordinator_innen ab, falls Studierende Partneruniversitäten anderer Koordinator_innen vor unseren Partneruniversitäten gereiht haben.  Diese Abstimmung mit anderen Koordinator_innen erledigt dankenswerterweise unsere Sekretärin Sandra Trenovatz.

HTU: Gehen die ERASMUS-Koordinatoren Ihrer Fakultät einheitlich vor oder gibt es Unterschiede?

Schmock:

Es gibt keine spezielle Vorgabe von Seiten der Fakultät und auch keine Abstimmung mit den anderen Koordinator_innen der Fakultät.

Wir vom Forschungsbereich Finanz- und Versicherungsmathematik (FAM) haben eine eigene Webseite zu Erasmus, wo Studierende Information und Ansprechpersonen finden können:
https://colab.tuwien.ac.at/display/FAM/Erasmus/

Gerne nehmen wir Anmerkungen und Ergänzungen entgegen.
Bei Feedback oder Rückfragen können Sie sich auch gerne an Frau Sandra Trenovatz wenden (01-58801-10511, fam@fam.tuwien.ac.at)

Mit freundlichen Grüßen, Uwe Schmock

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