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Der Beitrag richtet sich an Lehrende, die mit Hilfe von Aufzeichnungssoftware (z.B. LectureTube, Videokonferenz-Tools) Präsentationsvideos für ihre Studierenden zur Verfügung stellen. Es ist keine Einführung in die Erstellung von Lernvideos - dazu findet sich eine Fülle an Material im Internet; eine kleine Auswahl haben wir Ihnen am Ende des Beitrags zur Verfügung gestellt. Wir gehen hier auf typische Situationen ein, die sich primär in Lehrveranstaltungspräsentionen per Video finden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Vorbemerkung

Die Idee zu diesem Beitrag haben wir den Studienassistent_innen des Teaching Support Centers zu verdanken. Angesprochen wurde, dass Video-Aufzeichnungen mit einfachen Mitteln einen starken Qualitätsschub erfahren können, wenn wir die Lehrenden auf das, was gut und weniger gut läuft, aufmerksam machen.

Wir haben diesen Input aufgegriffen und sie gebeten, ihre Beobachtungen zu dokumentieren. Diese haben NAMEN DER STUDIENASSIS gesammelt.

Wir konzentrieren uns hier auf Präsentationsvideos mit oder ohne Einspielen des eigenen Bildes und geben die Hinweise unserer Studierenden an das Lehrpersonal weiter. Präsentationsvideos werden aktuell an der TU Wien mit Hilfe von LectureTube im Hörsaal aufgenommen oder mit Tools, die Powerpoint Folien vertonen, erstellt. Einige Aspekte zur LVA Videoaufzeichnung betrifft auch die Präsentation im Rahmen einer Videokonferenzsitzung.

Vor dem Start: LVA-Einheiten ankündigen oder kurzfristig absagen

Nutzen Sie auch für Online-Termine mit Videokonferenz-Software oder LectureTube (Live) den TISS-Terminkalender und legen Sie die LVA-Termine am besten vor dem Semesterbeginn fest. Das gilt insbesondere für Lehrveranstaltungen mit unregelmäßigen (Block-)terminen. Damit unterstützen Sie das Zeitmanagement Ihrer Studierenden für Vor- und Nachbereitungen.

Vergessen Sie nicht, Terminänderungen oder –absagen rechtzeitig im Terminkalender einzutragen und Ihre Studierenden darüber zu informieren. Achten Sie darauf, dass außertourliche Termine oder Terminänderungen so kommuniziert werden, dass sie Ihre Studierenden erreichen. So vermeiden Sie Frustrationen auf Seite der Studierenden.  

Vor dem Start der Aufnahme

Das Erstellen von Präsentationsvideos im leeren Hörsaal oder im eigenen Büro ist eine durchaus einsame Angelegenheit. Jedoch – wir erreichen mit dem Endprodukt unsere Studierenden und das können je nach Lehrveranstaltung auch an die 800 Personen sein. Das Lehrpersonal, das gewohnt ist, im vollen Hörsaal seine Lehrinhalte zu vermitteln, ist nun in der Position eines Fernsehmoderators, der in die Kamera blickt und zu einem für ihn unsichtbaren Publikum spricht.

Ja – die Situation ist ungewohnt – für beide Seiten.

Egal mit welcher Technologie die Vorlesungsaufzeichnung gestartet oder beendet wird – achten Sie rechtzeitig darauf, dass die Software-Tools wie gewünscht konfiguriert sind und halten Sie die Programmzeiten peinlichst genau ein. Manchmal passiert es, dass die Begrüßung und Einleitung vor dem Aufzeichnungsstart erfolgte oder noch gesprochen wird, obwohl die Aufzeichnungszeit beendet ist. Das erzeugt bei den Studierenden Unruhe und das Gefühl, „etwas verpasst zu haben“.

Begrüßung und Abschluß

Auch wenn Sie Ihre Studierenden nicht sehen und hören – mit einer freundlichen und verbindlichen Begrüßung bauen Sie Vertrauen auf. Persönliche Worte zur aktuellen Situation, zu Ihrer Situation als LVA-Leiter_in spricht die Studierenden an. Das bindet Ihre Studierenden, weil sie sich von Ihnen wahrgenommen fühlen.

Geben Sie Informationen, die der Orientierung dienen wie z.B. einen kurzen Überblick über die geplanten Inhalte der Vorlesungseinheit.

Am Ende der Vorlesung empfehlen wir, eine Kurzzusammenfassung der Lerneinheit vorzunehmen und einen Ausblick auf die kommende LVA-Einheit zu geben. Eindeutige Abschiedsworte zeigen den Studierenden an, dass die LVA nun beendet wird.

Beachten Sie dabei auch, dass Sie Ihre Vorlesungsaufzeichnung wie zeitlich geplant, beenden. Inhalte, die nicht mehr aufgezeichnet werden, weil die Frist abgelaufen ist, stehen den Studierenden nicht zur Verfügung.

 Bildausschnitt und Audiosignal – wie positionieren Sie sich richtig

Bildausschnitt: Das oben angesprochene Vertrauen können Sie fördern, indem Sie so oft es Ihnen möglich ist, direkt in die Kamera blicken. Stellen Sie sich vor, in Ihrer Kamera sitzen Ihre Studierenden und Sie sprechen zu ihnen. Für Videositzungen gilt, zum oberen Bildschirm haben Sie einen Abstand von maximal einer Handbreite. Markieren Sie sich am Boden die Stelle, von der aus die optimale Positionierung zur Kamera ist. Wenn Sie während des Vortrags stehen, wird empfohlen, den Bildausschnitt bis zum Beginn des Oberschenkel zu wählen.

Falls Sie eine Audiopräsentation ohne Bild durchführen, treffe diese Punkte für Sie nicht zu.

Audiosignal: Immer wieder kommt es vor, dass das Audiosignal schlechter wird oder fast zur Gänze weg ist. Das passiert, wenn sich die vortragende Person vom Aufnahmegerät (z.B. Laptop) entfernt oder diesen unbewusst verschiebt oder verdeckt.

Ermitteln Sie am besten vor der Aufnahme in welchem Abstand zum Mikrophon Sie die beste Audioqualität haben. Wenn Sie zu nah am Mikrophon sind, entstehen Rauschgeräusche im Video. Markieren Sie sich wie oben bereits beschrieben, die Stelle, von der aus Sie am besten in das Mikrophon sprechen. Überlegen Sie sich Hilfsmittel (z.B. Post-it), die Sie zum besten Präsentationsplatz zurückführen, wenn Sie dazu neigen, während des Vortrags hin und herzugehen. Machen Sie Audiotests, um herauszufinden, ob Sie laut genug sprechen und Ihr Sprechtempo angemessen ist.

Konstantes Rauschen (z.B. Lüfter-Geräusch vom PC) kann in einem Nachbearbeitungsschritt herausgefiltert werden. Ansonsten ist darauf zu achten, dass es im Aufnahmeraum keine Störquellen gibt.

Lehrmaterialien in den Vortrag einbinden

Lehrmaterialien vor der Lehreinheit zur Verfügung stellen

Foliensätze oder Skripten bereits vor der Lehreinheit zur Verfügung zu stellen, hat den Vorteil, dass sich die Studierenden bereits im Vorfeld einen Überblick über die Lehrinhalte verschaffen können. Während der Lehreinheit können in den Lehrunterlagen Anmerkungen und Markierungen besonders relevanter Stellen vorgenommen werden.

Verweise zu den Lehrinhalten des Unterstützungsmediums

Im Hörsaal wird zur Orientierung, wo genau der Vortragende sich auf seinen Folien oder z.B. in seinem Programm befindet, z.B. ein Pointer verwendet.

Bei Präsentationsvideos müssen andere Hilfsmittel gefunden werden, um den Studierenden Orientierung zu geben. Das kann z.B. der Cursor sein, mit dessen Hilfe Sie die entsprechenden Stellen auf der Folie, im Programm oder auf der Zeichnung umkreisen oder Sie kennzeichnen im Skriptum/Foliensatz die entsprechenden Stellen durch Markierungen oder Hervorhebungen.

Denken Sie daran, durch geeignete Hilfsmittel Ihr gesprochenes Wort mit Ihren Lehrunterlagen zu verbinden. Das schafft Orientierung und vereinfacht es, dem Vortrag zu folgen.

Vortrag und Interaktion voneinander trennen

Es wird empfohlen, während des Vortrages keine Fragen zuzulassen. Unterbrechungen während des Online-Vortrags stören, da Zeitverzögerungen durch den Medienwechsel (z.B. ins Chat) entstehen. Sie können in Ihren Vortrag jedoch typische Fragen zum Lehrstoff einbauen, die Sie im Anschluß selbst beantworten. Das lockert Ihren Vortrag auf und hilft Monotonie zu vermeiden.

Für die Fragen der Studierenden sollen eigene Einheiten geschaffen werden. So können Sie nach einer Lehreinheit (z.B. 20 Minuten) eine Pause von fünf Minuten einbauen, in der die Studierenden ihre Fragen stellen können. Oder – falls es sich um eine aufgezeichnete Lehrveranstaltung handelt, geben Sie bekannt, wo und in welchem zeitlichen Rahmen die Studierenden ihre Fragen stellen können. Legen Sie außerdem fest, bis wann die Fragen beantwortet werden. Optimal ist, wenn Fragen und Antworten allen Studierenden zur Verfügung gestellt sind.

Positive Merkmale selbst aufgenommener Videos

Die Foliensätze des Vortragenden sind schön gestaltet, es ist Platz für Anmerkungen und es wird meistens dem Gesprochenen entsprechend auf die Folien verwiesen (anhand von Unterstreichungen und Einkastelungen). Zudem wird nicht nur von den Folien abgelesen, sondern auch weitere Ausführungen zum besseren und einprägsameren Verständnis gemacht.

Der Übergang von einer Folie zur nächsten harmoniert mit dem gesprochenen Wort. D.h., das gesprochene Wort bezieht sich immer auf die gerade gezeigte Folie.

Gliedern Sie die Lehrinhalte einer Lehrveranstaltung in mehrere kurze in sich abgeschlossene Videos. Damit können Studierende besser auf jene Lehrinhalte zurückgreifen, die sie noch vertiefen wollen. Die kurzen Pausen zwischen Beendigung und Anfang der Videos verhilft zu kurzen Pausen, die sich positiv auf die Konzentration auswirken können.

Erfahrungen teilen

Viele Lehrende haben im SS 2020 umfangreiche Erfahrungen mit der Produktion von Präsentations- oder anders gesagt - Lernvideos gemacht. Teilen Sie diese Erfahrungen! Wenn Sie weitere Verbesserungsvorschläge haben, die Sie hier nicht wiedergefunden haben, würden wir uns freuen, wenn Sie uns diese mitteilen, damit wir sie in diesen Artikel integrieren können. Eine Erweiterung könnte z.B. sein, wie viel Vor- und Nachbereitungszeit Sie für diese Videos benötigen, welche Technologie-Erfahrungen Sie gemacht haben, welche Tools Sie nützlich fanden und vieles andere mehr.

Unsere Kontaktadresse: teachingsupport@tuwien.ac.at



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