Skripten sind wichtige Begleitmaterialien für den Lernprozess. Sie präsentieren Lerninhalte und zählen oft als Grundlage für die Prüfungsvorbereitung. Traditionell wurden und werden sie in Papierform bereitgestellt - in digitaler Form werden Skripten meist über die zentrale Lernplattform (TUWEL) zur Verfügung gestellt. Der große Vorteil bei digitalen Skripten ist, dass alle angemeldeten Kursteilnehmer_innen gleichermaßen Zugriff darauf haben und die Ressource jederzeit herunterladen können und anschließend ortsunabhängig zum Lernen nutzen können. Dabei ist auch die Flexibilität gegeben, im eigenen Lerntempo und passend zum eigenem Lernverhalten die Inhalte zu erarbeiten.
Grundsätzlich kann man zwischen drei verschiedenen Tool-Typen von digitalen Skripten unterscheiden:
Einfaches (lineares) Skriptum: Das Verfassen erfolgt mit Hilfe eines gängigen Texteditors (wie etwa Microsoft Word, Apple Pages, LaTeX etc.). Die Veröffentlichung erfolgt häufig im PDF-Format in der zentralen Lernplattform. Die Form ähnelt einem klassischen Buch.
1. TUWEL Datei - für einfache (lineare) Skripten
Was ist das? Wie oben beschrieben werden hierbei digitale Skripten mit Hilfe eines Texteditors (wie etwa Microsoft Word, Apple Pages, LaTeX etc.) verfasst und häufig im PDF-Format exportiert. Das exportierte PDF-Dokument wird anschließend in der Lernplattform TUWEL über das Arbeitsmaterial Datei hochgeladen und somit den Studierenden bereitgestellt.
2. TUWEL Buch oder H5P Interactive Book - für Webseiten-ähnliche Skripten
Was ist das? Webseiten-ähnliche digitale Skripten können in der Lernplattform entweder über das Arbeitsmaterial Buch oder über die Aktivität H5P mit dem Inhaltstyp Interactive Book erstellt und bereitgestellt werden. Bei ersterem erfolgt das Verfassen der Inhalte über den TUWEL-internen HTML Editor (dem so genannten ATTO-Editor). Mit diesem können die Medienelemente (Weblink, Bilder, Tabellen, Videoverlinkungen etc.) hinzugefügt werden. Bei der Variante H5P - Interactive Book ist die Integration vieler erweiterter Interaktionen von H5P - wie etwa eine Erweiterung mit Hotspot-Elementen, Quiz-Fragetypen, interaktiven Diagrammen etc. möglich. Dabei besonders hervorzustreichen ist, dass an Kapitelenden ein Summary (Wissensüberprüfung) erstellt werden kann.
3. TUWEL Wiki und TUWEL Etherpad - für kollaborative Skripten
Was ist das? Wie oben beschrieben verfassen bei kollaborativen digitalen Skripten die Studierenden teils oder gesamtheitlich den Inhalt. Hierbei gibt es zwei Formen: Bei Wikis (TUWEL Aktivität Wiki) kann stets eine Person die Inhalte bearbeiten. Bei der zweiten Variante - TUWEL Aktivität Etherpad - wird ein gleichzeitiges Schreiben mehrerer Teilnehmer_innen in einem Dokument ermöglicht. Unabhängig von der Rolle können bei beiden Tools Lehrende und Studierende die Dokumente bearbeiten.
(1)
(2)
Empfehlungen für digitale Skripten
Die motivierende Gestaltung von digitalen Skripten ist entscheidend. Empfehlenswert hierbei ist die Verwendung von guten und inhaltlich passenden Bildern, hilfreichen Tabellen, lernförderlichen Diagrammen und/oder das Integrieren von weiterführenden Ressourcen zu Video, Podcasts, Literatur etc. Dabei ist die Verwendung von OER (Open Educational Resources) sehr empfehlenswert. Wenn die Inhalte eines Online-Kurses nur über das digitale Skriptum vermittelt werden, müssen Lehrende sicherstellen, dass ein begleitendes Kommunikationsmedium (TUWEL Forum, Fragestunde per Webkonferenz-Tool etc.) zur Verfügung steht, damit Fragen beantwortet, Unklarheiten ausgeräumt und der Austausch unter den Studierenden ermöglicht werden können.
Ein Webseiten-ähnliches Skriptum (z.B. H5P Interactive Book) kann auch als kursinternes Self-Assessment-Tool eingesetzt werden, um im Fortlauf des Kurses (Lernprozesses) den Lernfortschritt selbst überprüfen zu können. Dabei helfen insbesondere Interaktionen, die unmittelbares Feedback direkt im Skriptum ermöglichen. Beispielsweise können aufklappbare Elemente (Accordion, Hotspots, etc.), Quiz-Fragen (Multiple oder Single Choice, Wahr/Falsch-Fragen, Zuordnungsfragen etc.) oder ähnliches verwendet werden. Die Erweiterung mit Interaktionsmöglichkeit ist ein großer Vorteil, da hier z.B. Reflexionsfragen eingebettet werden können. Ideen können Sie aus den exemplarischen Demos holen, z.B. aus dem H5P Interactive Book. Eine Anleitung wie Testfragen in beliebigen TUWEL Kontexten verwendet werden können, ist hier in dieser Anleitung beschrieben. Beim Beispiel des TUWEL Buches hilft Ihnen diese Anleitung (ca. 15 Minuten Einarbeitung). Für den Flipped Classroom Ansatz (siehe hier) lassen sich digitale Skripten hervorragend verwenden. Als hilfreich erweist es sich, dass die Lehrenden nach Finalisierung eines kollaborativ zusammengetragenen digitalen Skriptums eine herunterladbare Version zur Verfügung stellen.
Folgende Stolpersteine sollten Sie beachten
Je nach der Form des digitalen Skriptums variiert der zeitliche Aufwand. Für die Erstellungsphase ist jedenfalls ein Mehraufwand im Vergleich zu nicht-interaktiven Skripten einzurechnen, da die Interaktionen (Erstellung klickbarer Elemente, Verlinkungen, Verzweigungen, Einbettungen etc.) hinzugefügt werden müssen. Weiters ist - wie auch bei "analogen" Skripten - eine fortlaufende Aktualisierung der Inhalte sicherzustellen. Achten Sie auch auf Barrierefreiheit, Urheberrecht (Informationen dazu finden Sie im Rechts-FAQ der FNMA hier unter diesem Link), Nutzungsbedingungen, sowie Datenschutzverordnungen.
Wenn Studierende die Lernunterlagen kollaborativ zusammentragen sollen, müssen Lehrende durch Korrekturlesen für Qualitätskontrolle sorgen. Weiters ist darauf hinzuweisen, dass eine gewisse gegenseitige Verantwortung vorliegt - eine gewissenhafte Mitarbeit aller schafft den Anreiz für die Erstellung hilfreicher Unterlagen. Lehrende können beispielsweise besonders fleißige Studierenden mit Zusatzpunkten belohnen, oft hilft aber auch ein einfacher Hinweis, dass die kollaborative Mitschrift über die LVA hinweg als Nachschlagewerk für zukünftige berufliche Tätigkeiten dienen kann. Durch die Verwendung von kollaborativen Skripten werden auch die sonst "inoffiziell" kursierenden, von Studierenden erstellten Mitschriften weniger attraktiv, die ggf. fehlerhaft und unvollständig sein können.