Kurzbeschreibung:

Konstruktives Feedback spielt in der Förderung von studentischen Lernprozessen eine zentrale Rolle. Arbeitsaufträge benötigen zeitnahes Feedback (Rückmeldung zum Lernstand und Unterstützung), um die Erreichung der Lernergebnisse sicherzustellen. Mittels digitaler Tools können Lehrende individuelles und vertrauliches Feedback für Studierende bereitstellen.

Die Art und das Niveau der Aufgabenstellung bedingt die Feedbackform. Bei kognitiv anspruchsvolleren Aufgabenstellungen wird mündliches oder schriftliches Feedback empfohlen, das einzelnen Studierenden oder Gruppen gegeben werden kann. Bei einfachen Aufgabenstellungen, die das Fakten- oder Anwendungswissen überprüfen, kann oft automatisiertes Feedback bereitgestellt werden. Ergänzend können Lehrende auch Aufgabenstellungen einsetzen, in denen sich Studierende gegenseitig Feedback geben (siehe Peer-Reviewing).

Lehrende können folgende digitale Feedbackformen nutzen:

Tools:

1. Test in TUWEL

Was ist es? Die Aktivität Test ist sowohl als Leistungsüberprüfung als auch als Self-Assessment einsetzbar. Bis auf Freitext-Fragen (manuelle Bewertung vor Anzeige der Auswertung notwendig) werden alle Fragetypen automatisiert ausgewertet (z.B.: Multiple Choice-Fragen) und das Ergebnis steht unmittelbar nach dem Test zur Verfügung. Damit ist diese Aktivität auch für größere Lehrveranstaltungen geeignet, um zeitnah Feedback bereitszustellen. Das Feedback ist im Regelfall eher allgemein gehalten und kann Hinweise zur richtigen Lösung oder zur Vertiefung enthalten.



2. Aufgabe in TUWEL

Was ist es? Die Aufgabe kann sowohl zur Leistungsüberprüfung als auch zu Übungszwecken eingesetzt werden. Sie erlaubt das Hinterlegen einer Bewertung und eines Feedbacks für Einzelpersonen und Gruppen (Achtung: Gruppen müssen vorher in TUWEL angelegt werden!). Dabei sieht jede Person immer nur das individuelle Feedback bzw. die Bewertung.


3. Zoom

Was ist es? Zoom ist ein synchrones Online-Kommunikationstool und bietet die Möglichkeit, Studierenden mündliches Feedback zu geben (z.B.: in einer Sprechstunde). Mündliches Feedback ist teilweise schneller bzw. einfacher als schriftliches Feedback und die Studierenden können unmittelbar Rückfragen stellen. Diese Feedbackform ist vor allem für kleinere Lehrveranstaltungen geeignet. Tipp: Nutzen Sie zusätzlich die Terminplaner-Aktivität in TUWEL, um Termine mit den Studierenden zu vereinbaren. Das ist beispielsweise für einen Coaching-Termin bei Gruppenarbeiten sinnvoll. Eine Anleitung dazu finden Sie hier.


4. Weitere Tools und Anwendungsszenarien in TUWEL













Anwendungshinweise und Stolpersteine:

Empfehlungen für einen gelungenen Feedback-Prozess:

Feedback ist nur leistungsfördernd und motivierend, wenn es zeitnah erfolgt, relevant für die Studierenden und konstruktiv ist. Berücksichtigen Sie daher den Feeedback-Prozess bereits im didaktischen Konzept Ihrer Lehrveranstaltung. Passen Sie dabei die Art des Feedbacks an die intendierten Lernergebnisse der geplanten Lehr-/Lernaktivität an (Constructive Alignment). Informieren Sie die Studierenden vorab entsprechend, welche Zielsetzung die Aufgabenstellung hat, wann und in welcher Form Feedback zu erwarten ist und welche Feedback-Kriterien relevant sind. Passen Sie das Feedback bei Bedarf individuell an, z.B.: um es barrierefrei zu gestalten. 

Schriftliches Feedback bzw. Feedback per Audio/Video durch Lehrende ermöglicht individuelle Betreuung der Studierenden und fördert dadurch den Lernprozess der Studierenden im hohen Maße. Mündliches Feedback kann sowohl synchron (Online-Sprechstunde via Zoom) als auch asynchron erfolgen (Video bzw. Audio direkt im Editor aufnehmen).

Durch eine gute Feedbackkultur, kann nicht nur der Lernprozess der Studierenden verbessert werden, sondern auch Informationen für Lehrende bereitgestellt werden. Insbesondere durch Übungen und Self-Check-Aktivitäten, können die Lehrenden Einblick in den Wissensstand der Studierenden erhalten und den Unterricht entsprechend daran anpassen.

Folgende Stolpersteine sollten Sie beachten:

Individuelles Feedback ist zeitintensiv und für große Lehrveranstaltungen daher nur bedingt geeignet. Es empfiehlt sich in diesen Fällen verstärkt automatisierte Feedback-Formen bzw. Peer-Feedback einzusetzen. Der Erstellungsaufwand ist bei Aktivitäten mit automatisiertem Feedback zwar meist höher, jedoch können einmal erstellte Aktivitäten wiederholt verwendet werden.

Feedback sollte nicht mit Kritik gleichgesetzt werden. Fokussieren Sie sich nicht ausschließlich auf mangelhafte Aspekten, sondern berücksichtigen Sie auch gelungene Elemente. Formulieren Sie konkrete Verbessserungsvorschläge und geben Sie Hilfestellungen bzw. Vertiefungsangebote. Beachten Sie dabei, dass bei einem zu hohen Detaillierungsgrad des Feedbacks die relevanten Aspekte für den Lernenden untergehen können.

Es kann nicht immer vorausgesetzt werden, dass die Lernenden das Feedback als relevant empfinden. Fördern Sie daher durch geeignete Maßnahmen eine Auseinandersetzung mit dem Feedback (z.B.: Reflexion über das Feedback, Rückfragen...) und geben Sie beispielsweise im Rahmen einer Sprechstunde optionale Feedback-Angebote.


Weiterführende Informationen:

Buchberger, S.. Feedback durch Lehrende. Infopool besser lehren. Center for Teaching and Learning, Universität Wien, Jänner 2017. Am 22.09.2021 abgerufen von: https://infopool.univie.ac.at/startseite/feedback/feedback-durch-lehrende/

Nicol, D. J. & Macfarlane‐Dick, D. (2006). Formative assessment and self‐regulated learning: a model and seven principles of good feedback practice, Studies in Higher Education, 31:2, 199-218; Am 15.12.2021 abgerufen von: https://doi.org/10.1080/03075070600572090

Sippel, S. (2009). Zur Relevanz von Assessment-Feedback in der Hochschullehre. ZFHE, 4(1). CC BY-NC-ND. Am 14.12.2021 abgerufen von: https://www.zfhe.at/index.php/zfhe/article/view/60

Anregungen:

Beitrag zum Videofeedback in der Lehre: https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/videofeedback-in-der-lehre-ilka-nagel-im-videointerview (Anmerkung: Video-Feedback kann auch über Zoom aufgezeichnet werden.)