In der Gruppe lernt es sich leichter - das gilt nicht nur für die Präsenzlehre, sondern auch für die Online-Lehre.
Gruppenarbeiten sind eine effiziente Möglichkeit, um Studierende zu motivieren und aktives Lernen zu fördern. Das bietet gleich mehrere Vorteile: Studierende erarbeiten kollaborativ fachliches Wissen und erwerben daneben soziale sowie kommunikative Kompetenzen (z.B. Teamfähigkeit). Lehrende fördern diesen Austausch, indem sie Gruppenarbeiten organisieren und anleiten - das gilt sowohl für die Präsenz- als auch die Online-Lehre. Gruppenarbeiten, die beispielsweise in der Präsenz begonnen haben, können Studierende nahtlos im Online-Raum weiterführen (z.B. im Rahmen der Methoden Blended Learning oder Problembasiertes Lernen). Mit verschiedenen Tools ermöglichen Lehrende Kollaboration, Wissenstransfer und Kommunikation innerhalb der Gruppen.
1. Tools zur Gruppenbildung in TISS und TUWEL
Was ist das?
Für Gruppenarbeiten im Online-Raum gibt es verschiedene Möglichkeiten der Gruppeneinteilung. Tools zur Gruppenbildung sind sowohl in TISS als auch in TUWEL verfügbar. In TISS gibt es die Möglichkeit, die Gruppenanmeldung durchzuführen und dann in den TUWEL Kurs der LVA zu übertragen. In TUWEL können Lehrende Studierende manuell oder automatisch zu Gruppen zuweisen. Alternativ können sich Studierende in der Aktivität Gruppenverwaltung selbst in Gruppen eintragen. Lehrende können mit der Gruppenverwaltung auch eine Mehrfachanmeldung -abmeldung durchführen.
Sind erst einmal die Gruppen erstellt, gibt es mehrere Anwendungsszenarien im TUWEL-Kurs: Sie können steuern, welche Gruppen auf Inhalte zugreifen dürfen. Zudem können Sie Gruppenbereiche bereitstellen und Gruppenabgaben ermöglichen.
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2. Gruppenaufgabe in TUWEL
Was ist das? Die TUWEL Aktivität Aufgabe ist ein Abgabetool, das für alle Arten von Aufgabenstellungen in unterschiedlichen Abgabeformaten geeignet ist. Diese Aktivität kann auch als Gruppenaufgabe eingesetzt werden (Achtung: Gruppen müssen vorher in TUWEL angelegt werden!). Bei der Gruppenaufgabe muss nur ein Gruppenmitglied die Abgabe für die jeweilige Gruppe machen. Lehrende bewerten anschließend ein Gruppenmitglied und die Bewertung samt Feedback wird automatisch auf alle Personen in der Gruppe übertragen. Jede Gruppe sieht immer nur die eigenen Abgaben, das eigene Feedback und die eigene Bewertung.
3. Webmeeting mit Zoom
Was ist das? Zoom ist ein synchrones Online-Kommunikationstool und überträgt Bild und Ton. Lehrende steuern Gruppenarbeiten in Online-Meetings, indem sie Breakout-Räume einrichten und Gruppenarbeitsphasen einplanen. In den Breakout-Räumen können Studierende gemeinsam diskutieren, reflektieren, kollaborativ an Dokumenten (über die Bildschirmfreigabe) oder an der Zoom-Whiteboard arbeiten. Darüberhinaus erlaubt die Lizenz der TU Wien es, dass Studierende Zoom auch außerhalb der Lehrveranstaltungszeiten nutzen können.
4. Weitere Gruppen-Features in TUWEL
In TUWEL gibt es verschiedene Anwendungsszenarien von Gruppen. Einen Auszug finden Sie hier:
Haben Sie Fragen zu einem Feature? Kontaktieren Sie den TUWEL Support unter support@tuwel.tuwien.ac.at.
Gruppenarbeiten können Studierende auch frustrieren, wenn es zu Problemen in der Kommunikationen oder zu geringer oder keiner Beteiligung einzelner Gruppenmitglieder kommt (soziales Faulenzen). Ineffektive Zusammenarbeit in der Gruppe führt dazu, dass der Arbeitsaufwand für (produktive) Gruppenmitglieder kurz vor der Deadline immens steigt. Gerade bei Studienbeginner_innen kann es zudem auch zu Problemen bei der Gruppenfindung oder der Arbeitsweise kommen.
Der Lernprozess in Gruppen muss daher - speziell auch im Online-Setting - moderiert und strukturiert werden. Lehrende haben eine wichtige Rolle, um geeignete Rahmenbedingungen für lernförderliche Gruppenarbeiten zu schaffen:
Was? | Wie? | Praxistipp |
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Gruppengröße | Die Gruppen sollten nicht zu groß sein. Es empfiehlt sich eine Gruppengröße von maximal vier Personen. Bei zu großen Gruppen kann es vorkommen, dass einzelne Personen zu wenig Initiative zeigen, sich nicht ausreichend beteiligen können oder der Koordinationsaufwand sehr hoch ist. | Sie können sowohl in den Gruppeneinstellungen von TISS als auch in TUWEL (z.B. in der Gruppenverwaltung) eine Gruppenbeschränkung vornehmen. |
Kollaboration & didaktische Begleitung | Bei vielen Arbeitsaufträgen tendieren die Studierenden dazu, die einzelnen Bereiche untereinander aufzuteilen (z.B. bei einer Gruppen-Präsentation). Es kommt damit nur zu wenigen lernförderlichen Gruppeninteraktionen. Aufgaben sollten so strukturiert werden, dass alle Gruppenmitglieder Ihre Kompetenzen einbringen müssen. Dazu eignen sich beispielsweise Aufgaben im Problem Based Learning Format oder kürzere Methoden wie Konstruktive Kontroverse. | Stellen Sie für Studierende Tools für kollaboratives Arbeiten an Dokumenten bereit. Nähere Informationen sind im Beitrag Ideen und Konzepte virtuell und kollaborativ entwickeln zusammengefasst. |
Kommunikation Raum geben | Schaffen Sie Gelegenheiten und Räumen für den Austausch und die Koordination in der Gruppe. Das kann beispielsweise am Anfang oder Ende der LVA-Sitzung sein (Präsenz oder via Online-Meeting). Für die Online-Phase können Sie beispielsweise Foren bereitstellen. Legen Sie mit Ihren Studierenden gemeinsam verbindliche Regeln zur Netiquette (Vorschlag_Regeln f. faire Kommunikation) und zu Gesprächsregeln, die während der Gruppenarbeiten eingehalten werden sollen. | Bestimmte Aktivitäten, wie zum Beispiel das Forum, ermöglichen das Einrichten von Gruppenbereichen, bei denen nur die jeweiligen Gruppenmitglieder Schreibrechte haben. Weitere Informationen finden Sie in dieser Anleitung. |
Gruppenarbeiten initiieren und anleiten | Wie viele organisatorische Arbeitshinweise Studierende für Online-Gruppenarbeiten benötigen, hängt von der Vorerfahrung ab. Gerade bei Studierenden im ersten Semester müssen Lerngruppen bzw. Gruppenarbeiten von Lehrenden initiiert und angeleitet werden. Dabei helfen etwaige Teambuilding-Maßnahmen, die entweder synchron vor Ort oder im Online-Raum stattfinden. | Im TUWEL Forum können Sie Diskussionen anregen, Peer-Feedback fördern und das Zusammenfinden in Lerngruppen initieren. Weitere Hinweise zur Förderung der Kommunikation sind im Beitrag Studierende kommunizieren mit Studierenden zusammengefasst. |
Übersicht:
Vertiefung:
Pauschenwein, J. Wallner, D. & Michelitsch, L. (Hrsg.). (2021). Wie lernen wir in Online-Gruppen und Online-Netzwerken?. Tagungsband zum 20. E-Learning Tag der FH JOANNEUM am 22.09.2021. ZML – Innovative Lernszenarien (FH JOANNEUM). Zuletzt am 23.11.2023 abgerufen.