Kurzbeschreibung:
Konstruktives Feedback spielt in der Förderung von studentischen Lernprozessen eine zentrale Rolle. Arbeitsaufträge benötigen zeitnahes Feedback (Rückmeldung zum Lernstand und Unterstützung), um die Erreichung der Lernergebnisse sicherzustellen. Mittels digitaler Tools können Lehrende individuelles und vertrauliches Feedback für Studierende bereitstellen.
Das Niveau der Aufgabenstellung beeinflusst die Feedbackform. Bei kognitiv anspruchsvolleren Aufgabenstellungen wird mündliches oder schriftliches Feedback empfohlen, das einzelnen Studierenden oder Gruppen gegeben werden kann. Bei einfachen Aufgabenstellungen, die das Fakten- oder Anwendungswissen überprüfen, kann oft automatisiertes Feedback bereitgestellt werden. Ergänzend können Lehrende auch Aufgabenstellungen einsetzen, in denen sich Studierende gegenseitig Feedback geben (siehe Peer-Reviewing).
Lehrende können folgende digitale Feedbackformen nutzen:
- Automatisiertes Feedback (voreingestellt durch Lehrende)
- Schriftliches Feedback durch Lehrende
- Mündliches Feedback per Audio bzw. Video durch Lehrende
Tools:
1. Test in TUWEL
Was ist es? Die Aktivität Test ist sowohl als Leistungsüberprüfung als auch als Self-Assessment einsetzbar. Bis auf Freitext-Fragen (manuelle Bewertung vor Anzeige der Auswertung notwendig) werden alle Fragetypen automatisiert ausgewertet (z.B.: Multiple Choice-Fragen) und das Ergebnis steht unmittelbar nach dem Test zur Verfügung. Damit ist diese Aktivität auch für größere Lehrveranstaltungen geeignet, um zeitnah Feedback bereitszustellen. Das Feedback ist im Regelfall eher allgemein gehalten und kann Hinweise zur richtigen Lösung oder zur Vertiefung enthalten.
- Demo: Ein Beispiel hierfür finden Sie im Kurs TUWEL-Einsatzszenarien.
- Anleitungen: Anleitungen zum Moodle-Test können Sie als PDF (ca. 30 Minuten Einarbeitung ) und als Video (Dauer 13 Minuten) aufrufen.
- Beispielhafter Screenshot:
2. Aufgabe in TUWEL
Was ist es? Die Aufgabe kann sowohl zur Leistungsüberprüfung als auch zu Übungszwecken eingesetzt werden. Sie erlaubt das Hinterlegen einer Bewertung und eines Feedbacks für Einzelpersonen und Gruppen (Achtung: Gruppen müssen vorher in TUWEL angelegt werden!). Dabei sieht jede Person immer nur das individuelle Feedback bzw. die Bewertung.
- Demo: Ein exemplarisches Beispiel finden Sie im Kurs TUWEL Einsatzszenarien.
- Anleitungen: Anleitungen zu den Basis-Einstellungen können Sie als Video (Dauer 9 Minuten) oder als PDF (ca. 10 Minuten Einarbeitung) aufrufen. Hinweise zu den erweiterten Einstellungsmöglichkeiten finden Sie hier. Für die Veröffentlichung von Abgaben einer Aufgabe im Studierendenordner können Sie folgende Video-Anleitung (Dauer 5 Minuten) nutzen.
- Beispielhafter Screenshot:
3. Zoom
Was ist es? Zoom ist ein synchrones Online-Kommunikationstool und bietet die Möglichkeit, Studierenden mündliches Feedback zu geben (z.B.: in einer Sprechstunde). Mündliches Feedback ist teilweise schneller bzw. einfacher als schriftliches Feedback und die Studierenden können unmittelbar Rückfragen stellen. Diese Feedbackform ist vor allem für kleinere Lehrveranstaltungen geeignet. Tipp: Nutzen Sie zusätzlich die Terminplaner-Aktivität in TUWEL, um Termine mit den Studierenden zu vereinbaren. Das ist beispielsweise für einen Coaching-Termin bei Gruppenarbeiten sinnvoll. Eine Anleitung dazu finden Sie hier.
- Demo: Ein Beispiel für den Einsatz von Zoom in TUWEL finden Sie im Kurs TUWEL-Einsatzszenarien.
- Anleitungen: Eine ausführliche Dokumentation zu Zoom finden Sie hier.
- Beispielhafter Screenshot:
Anwendungshinweise und Stolpersteine:
Empfehlungen für einen gelungenen Feedback-Prozess:
Feedback ist nur leistungsfördernd und motivierend, wenn es zeitnah erfolgt, relevant für die Studierenden und konstruktiv ist. Berücksichtigen Sie daher den Feedback-Prozess bereits im didaktischen Konzept Ihrer Lehrveranstaltung. Passen Sie die Art des Feedbacks an die intendierten Lernergebnisse der geplanten Lehr-/Lernaktivität an (-->Constructive Alignment) und der Gruppengröße an. Dabei können Sie entweder schriftliches oder mündliches Feedback (synchron über Zoom bzw. asynchron über Audio/Video) für kognitiv anspruchsvolle Aufgabenstellungen bereitstellen. Für kognitv weniger anspruchsvolle Aufgabenstellungen eignet sich automatisiertes Feedback (Faktenwissen, Verständnisfagen, Anwendungswissen).
Informieren Sie die Studierenden vorab entsprechend, welche Zielsetzung die Aufgabenstellung hat, wann und in welcher Form Feedback zu erwarten ist und welche Feedback-Kriterien relevant sind. Passen Sie das Feedback bei Bedarf individuell an, z.B.: um es barrierefrei zu gestalten. Durch eine gute Feedbackkultur, kann nicht nur der Lernprozess der Studierenden verbessert werden, sondern auch Informationen für Lehrende bereitgestellt werden. Insbesondere durch Übungen und Self-Assessment-Aktivitäten, können die Lehrenden Einblick in den Wissensstand der Studierenden erhalten und den Unterricht entsprechend daran anpassen.
Folgende Stolpersteine sollten Sie beachten:
Individuelles Feedback ist zeitintensiv und für große Lehrveranstaltungen daher nur bedingt geeignet. Es empfiehlt sich in diesen Fällen verstärkt automatisierte Feedback-Formen bzw. Peer-Feedback einzusetzen. Der Erstellungsaufwand ist bei Aktivitäten mit automatisiertem Feedback zwar meist höher, jedoch können einmal erstellte Aktivitäten wiederholt verwendet werden. Es ist durchaus möglich, kognitiv anspruchsvollerer Aktivitäten mit automatisiertem Feedback zu erstellen (z.B.: eine Evaluierungsaufgabe in einer Multiple-Choice-Frage), jedoch ist die Konzeption relativ aufwändig.
Feedback sollte nicht mit Kritik gleichgesetzt werden. Fokussieren Sie sich nicht ausschließlich auf mangelhafte Aspekten, sondern berücksichtigen Sie auch gelungene Elemente. Formulieren Sie konkrete Verbessserungsvorschläge und geben Sie Hilfestellungen bzw. Vertiefungsangebote. Beachten Sie dabei, dass bei einem zu hohen Detaillierungsgrad des Feedbacks die relevanten Aspekte für den Lernenden untergehen können.
Es kann nicht immer vorausgesetzt werden, dass sich die Lernenden mit dem Feedback auseinandersetzen. Fördern Sie daher durch geeignete Maßnahmen eine Auseinandersetzung mit dem Feedback (z.B.: Reflexion über das Feedback, Rückfragen...) und geben Sie beispielsweise im Rahmen einer Sprechstunde optionale Feedback-Angebote.
Weiterführende Informationen:
Buchberger, S.. Feedback durch Lehrende. Infopool besser lehren. Center for Teaching and Learning, Universität Wien, Jänner 2017. Am 22.09.2021 abgerufen von: https://infopool.univie.ac.at/startseite/feedback/feedback-durch-lehrende/
Nicol, D. J. & Macfarlane‐Dick, D. (2006). Formative assessment and self‐regulated learning: a model and seven principles of good feedback practice, Studies in Higher Education, 31:2, 199-218; Am 15.12.2021 abgerufen von: https://doi.org/10.1080/03075070600572090
Sippel, S. (2009). Zur Relevanz von Assessment-Feedback in der Hochschullehre. ZFHE, 4(1). CC BY-NC-ND. Am 14.12.2021 abgerufen von: https://www.zfhe.at/index.php/zfhe/article/view/60
Universität Zürich. Hochschuldidaktik A – Z – Multiple Choice Prüfungen. Am 04.07.2022 abgerufen von: http://www.hochschuldidaktik.uzh.ch/dam/jcr:ffffffff-9a08-8cca-0000-00002cfe461f/A_Z_Multiple-Choice.pdf
Anregungen:
Beitrag zum Videofeedback in der Lehre: https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/videofeedback-in-der-lehre-ilka-nagel-im-videointerview (Anmerkung: Video-Feedback kann auch über Zoom aufgezeichnet werden.)
Weitere Tools und Anwendungsszenarien in TUWEL
- H5P (automatisiertes Feedback): Mit Hilfe von interaktiven Lernaktivitäten können Sie automatisiertes Feedback für Studierende bereitstellen. Nähere Informationen zu H5P finden Sie hie
- Forum (schriftliches Feedback): Im Forum können Sie Diskussionen anregen, Peer-Feedback fördern und ein Feedback hinterlegen. Das ist sinnvoll, wenn Ihre Rückmeldung für mehrere Personen oder die gesamte Gruppe relevant ist. Eine Anleitung zum Forum erhalten Sie hier.
- Einbinden multimedialer Elemente (Video/Audio) über den Text-Editor: Über den Text-Editor können Sie in verschiedenen Kontexten (z.B.: Aufgabe, Forum...) Feedback mittels Video bzw. Audio bereitstellen (Dauer: max. 2 Minuten). Hier können Sie sich über weitere Details informieren.