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Kurzbeschreibung:

Universitäten stoßen studentische Kommunikationsprozesse strukturell an, indem sie Kommunikationsräume schaffen – z.B. die Cafeteria, studentische Feste, die Bibliothek, in Übungen (Lerngruppen).

Was in der Präsenzlehre wie selbstverständlich passiert – letztlich, weil es kulturell verankerte Gepflogenheiten und geeignete räumliche und soziale Strukturen gibt – wird in der Online-Lehre „geplant“, „organisiert“ und „angeleitet“. 

Kommunikation in Online-Lerngruppen und zum Aufbau von sozialen Beziehungen im virtuellen Raum wird initial von Lehrenden vorgegeben. Sie schlagen den virtuellen Raum (z.B. in Zoom oder in TUWEL) vor und sie bestimmen, wer, in welchem virtuelle Raum, mit welchem Ziel und in welcher Zeitspanne kommunizieren soll.

Lehrende überlassen nichts dem Zufall: sie leiten Studierende an, indem sie Kommunikationsregeln ausgeben und organisatorische Hilfen z.B. zum Zeitmanagement (https://www.lernen.net/artikel/zeitmanagement-methoden-tipps-zeiteinteilung-306/), Verhaltenskodex und technische Hilfen (https://www.eeb1.com/de/it-charta-und-der-verhaltenskodex-2020-21/)


Tools:

Für die Online-Lehre gilt generell stärker als in der Präsenzlehre, dass Studierende häufig isoliert vor ihrem Rechner sitzen und deutlich weniger sozial interagieren, als in einem Hörsaal oder Seminarraum. Online-Kommunikation der Studierenden kann durch einfache Methoden initiiert werden:

Forum - wozu? Das Diskussionsforum ist eine Möglichkeit, um Studierende in Gruppen zu organisieren, um andere Studierende kennenzulernen und in Folge auch Arbeits- und Lerngruppen zu bilden. Das Einrichten der benötigten Foren und die Zuteilung der Studierenden allein ist zu wenig.

Die Aufgabe der Lehrenden ist:

  • die Kommunikation zu initiieren: durch das Stellen von Aufgaben - und sei es nur, dass die Studierenden ihre gegenseitige Verfügbarkeit und Erreichbarkeit austauschen oder/und durch die Vorgabe von Themen oder Aufgaben, die zu diskutieren sind.
  • Das Festlegen von Regeln:
    • Netiquette vereinbaren (Vorschlag_Regeln f. faire Kommunikation)
    • Teilnehmerprofile - motivieren Sie Ihre Studierenden in TUWEL aussagekräftige Profile über sich anzulegen. Aussagekräftige Profile helfen, passende Kolleginnen und Kollegen für Arbeits- oder Lerngruppen zu finden - oder: gefunden zu werden.
    • Ziel des Kommunikationsaustausches erläutern: z.B. eine Aufgabe gemeinsam lösen, etc.
    • Einfluss auf die Benotung
    • Verfügbarkeit von Betreuung durch Tutorinnen und Tutoren, Lehrende
  • Lerngruppen: erarbeiten Studierende den Lernstoff Ihrer Vorlesung üblicherweise in Lerngruppen? Dann können Diskussionsforen für jede Lerngruppe eingerichtet werden und in die Initiationsphase durch Betreuungspersonal moderiert werden.

Und das Soziale? Natürlich kann auch ein Forum für den sozialen Austausch eingerichtet werden. Diese Foren werden aber üblicherweise nicht gut angenommen, denn für den sozialen Austausch ist eine "vertrauensvolle" Umgebung notwendig. Wenn der Beziehungsaufbau in den oben beschriebenen Settings funktioniert hat, organisieren sich die Studierenden den sozialen Austausch auch im virtuellen Raum selbst.

Chat - wozu? Ja - wozu eigentlich? Ein Chat, der sychnron oder asynchron genutzt werden kann, kann auch ein hilfreiches Tool für die studentische Kommunikation sein. Wir sehen zwei Funktionen für die studentische Kommunikation:

  1. Chat in der Lehrveranstaltungseinheit: Studierende registrieren, was andere Studierende für Inputs zum Lehrstoff geben, welche Fragen sie stellen, etc. - Studierende lernen sich untereinander kennen, finden aufgrund ihrer Kommunikationsinputs besser zueinander.
  2. Chat wird als Kommunikationstool für den sozialen Austausch angeboten - es ist Sache der Studierenden, ob sie diesen Kanal nutzen wollen.

Videoconferencing - wozu? - Die Funktion von Videoconferencing kann eine ähnliche wie die von Foren sein. Die Lizenzpolitik der TU Wien erlaubt es, dass Studierende Zoom für Lerngruppen und ähnliches verwenden.

Online-Frontalvorlesung wird regelmäßig mit Gruppenarbeiten unterbrochen. Was ist zu tun?

  • Einrichten von Breakout-Räumen
  • Gruppenfindung
  • Festlegung der Dauer und der Ergebnispräsentation: Abgaben in TUWEL oder Präsentation durch Gruppensprecher

Anwendungshinweise und Stolpersteine:

Studierende kommunizieren mit Studierenden - das ist ein Fokus, mit dem sich die wenigsten Lehrenden in der Präsenzlehre bisher auseinander gesetzt haben. Warum auch - es funktionierte ja scheinbar wie von selbst.

Ja - weil die Strukturen und die dazugehörige Kultur etabliert und vorhanden ist.

Genau das fehlt in der virtuellen Lehre - diese Strukturen und eine entsprechende Kommunikationskultur muss erst aufgebaut, etabliert werden. Deshalb der größte Holperstein lautet:

Kommunikation passiert von selbst - NEIN, im virtuellen Raum ist alles anders, wenn es die Kommunikation betrifft. Sie muss initiiert, angeleitet und anfänglich moderiert werden. Es gibt dann den Punkt, an dem sich die Betreuer verabschieden können, wenn sie lesen und etwaig hören, dass die Studierenden miteinander "reden".

Stichworte: Beziehungsaufbau, Gruppenarbeit, Lernen in Gruppen, Interaktion in Kleingruppen, weitere?

Weiterführende Informationen:

Moderation von Foren in TUWEL: https://docs.moodle.org/38/de/Tipps_zur_Moderation_von_Foren




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