„Der Safe-Exam-Browser gehört in das Wertesystem der Studierenden, aber nicht in deren Computer.“
So würde wohl der Einleitungssatz im Bericht eines Consulter-Teams an das Rektorat lauten. Der Auftrag dabei: Entwicklung einer innovativen und nachhaltigen Prüfungskultur vor dem Hintergrund der digitalen Lehr- und Lernszenarien an der TU Wien.
Denn auch im deutschsprachigen Raum bekennen sich immer mehr Universitäten zum „kompetenz-orientierten Prüfen“. Auf vielen Websites finden sich Leitfäden und Richtlinien, die signalisieren, dass die jeweilige Universitätsleitung eine Änderung der Prüfungskultur wünscht:
- weg von einer Ausrichtung auf reproduzierbares Wissen mit den bekannten Problemen (Stichwort: Bulimielernen)
- hin zu einer Prüfungskultur, in der gleichwertig neben fachlicher Kompetenz auch wissenschaftliche Redlichkeit / Verantwortungsbewusstsein der Studierenden und Absolvent_innen im Vordergrund stehen.
Quo vadis TU Wien?
Angesichts der Erfahrungen der letzten drei Monate steht die TU Wien heute vor folgenden Fragen:
- Wollen wir in Safe-Exams investieren, die uns die vermeintliche Sicherheit geben, dass unsere Studierenden nicht schummeln? Sonst bleibt aber alles beim Alten.
- Wollen wir unsere bisherige Prüfungskultur danach analysieren, was gut funktioniert und was zu überdenken ist – auch vor dem Hintergrund der sich etablierenden digitalen Lehre?
- Wollen wir die TU Wien als Bildungseinrichtung analysieren und daraus Maßnahmen ableiten, die zu einer nachhaltigeren Form des Lehrens und Prüfens führen?
- Und wenn ja, wollen wir überprüfen, welche Implikationen dies auf verschiedensten Ebenen hätte?
Startpunkt WebCafe
Der Vizerektor für Studium und Lehre wird mit diesem WebCafe die Diskussion über die Pros und Cons einer neuen, kompetenzorientierten Lehr- und Prüfungskultur eröffnen und folgende Fragen thematisieren:
- Was ist kompetenz-orientiertes Lehren und Prüfen?
- Was würde die Umstellung auf kompetenz-orientiertes Lehren und Prüfen bedeuten, wenn wir nicht alten Wein in neue Schläuche gießen wollen?
Nach zwei kurzen Präsentationen - einerseits zum Konzept und anderseits zu internationalen Good-Practice-Beispielen des kompetenz-orientierten Lehrens und Prüfens - werden Vizerektor Matyas und die Kolleg_innen vom Teaching Support Center mit Ihnen diskutieren, ob wir an der TU Wien eine neue Prüfungskultur brauchen, wie diese gestaltet sein sollte und wie der Prozess aussehen könnte, um dorthin zu kommen.
Diskutant_innen: Vizerektor Kurt Matyas, Ilona Herbst und Gottfried Csanyi (Teaching Support Center)
Zeit: Mittwoch, 17. Juni 2020, 17:00-18:00
Zoom-Meeting: https://tuwien.zoom.us/j/689079407
— Stay safe —
Ihr Distance Learning Team
Autor: Gottfried S. Csanyi & Ilona Herbst